Die Feuerwehr Adelzhausen sieht sich an ihrer Leistungsgrenze. Verständlich – angesichts von 109 Einsätzen im vergangenen Jahr und vielen davon im Nachbarlandkreis.
Zu 109 Einsätzen mussten die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Adelzhausen 2023 ausrücken – eine gewaltige Leistung. Fast jeden dritten Tag stand für sie ein Einsatz an. Übungen und Ausbildungen kamen obendrauf. Und das alles im Ehrenamt. Denn die derzeit 67 Aktiven gehen einem "normalen" Beruf nach und springen bei Einsätzen tagsüber von der Arbeit, der Ausbildung oder von der Familie weg oder stehen mitten in der Nacht auf – wenn es sein muss, 109 Mal im Jahr. Doch eine Feuerwehr aus einem Ort mit rund 1200 Einwohnerinnen und Einwohnern kommt angesichts von 109 Einsätzen im Jahr an ihre Leistungsgrenze – oder ist eigentlich schon darüber hinweg.
Gespräche mit Nachbar-Kreisbrandinspektion sind nötig
Dass mehr als die Hälfte der Einsätze im Nachbarlandkreis Dachau stattfand, kann bei aller landkreisübergreifend gebotenen Solidarität nicht alleine das Problem der Adelzhausener Wehr sein. Hier ist es Zeit für Gespräche mit der Nachbar-Kreisbrandinspektion und mit der Autobahnbetreibergesellschaft, wie sie nun vorgesehen sind. Wer möchte, dass die Feuerwehrleute ihr ehrenamtliches Engagement weiterhin ausüben wollen und können, muss ein reges Interesse daran haben, die Belastung auf einem zumutbaren Niveau zu halten.
Umso unverständlicher ist es, dass die längst beschlossenen Telematik-Anlagen, für die 2023 Baubeginn sein sollte, noch immer nicht in Sicht sind. Sie würden Experten zufolge helfen, die Unfall- und damit auch die Einsatzzahlen zu reduzieren. Es dauert mal wieder deutlich länger – wie so oft in Deutschland.
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