Wiesn ohne Spanferkel? Aufzuchtbetriebe können kein Fleisch liefern
Auf dem Oktoberfest 2023 könnte das Spanferkel knapp werden. Weil viele Produktionsbetriebe geschlossen haben, streichen einige Festzelte das Gericht von der Karte.
Das Fest dauert zwei Tage länger, das Trinkwasser ist erstmals kostenlos: So einiges ist auf der Wiesn 2023 anders als in den Vorjahren. Dass die Maß Bier wieder teurer wird, gehört nicht dazu. Es gibt wohl aber eine weitere Neuheit aus dem Bereich der Gastronomie, hinter der jedoch keine Absicht, sondern ein ernster Grund steckt: In einigen Festzelten wird auf dem Oktoberfest 2023 kein Spanferkel serviert.
Der Grund: Die Gastronomen erhalten schlichtweg nicht genug Spanferkelfleisch. Der Münchner Metzger Magnus Bauch erklärte gegenüber Bild, dass viele Metzgereien keine Spanferkel-Lieferungen mehr von Aufzuchtbetrieben erhielten.
Knappheit auf dem Oktoberfest 2023: Kein Spanferkel auf der Karte
Die Ursache dafür ist eine ernste: Durch eine Umstellung von Tierwohl-Sanktionen der EU seien viele Betriebe nicht mehr wirtschaftlich rentabel und hätten in der letzten Zeit dichtgemacht. Das sei auch rund um München der Fall.
Der Metzger sagt deshalb: "Wir haben den Festwirten geraten, das Spanferkel von der Karte zu nehmen und stattdessen Schweinsbraten anzubieten." Sein Betrieb hätte den Festwirten in den vergangenen Jahren bis zu 400 Spanferkel geliefert. Nach aktuellem Stand sehe es danach aus, als wäre heuer kein einziges drin.
Unter anderem im Hofbräuzelt wird es dieses Jahr definitiv kein Spanferkel geben. Das sagte Wiesn-Wirtin Silja Steinberg gegenüber der Bild. "Du bekommst es schwer her und es ist zu teuer im Einkauf. Das wollen wir unseren Gästen nicht antun", erklärte sie. Dort wird heuer, wie auch Metzger Bauch vorschlägt, Schweinebraten angeboten.