Die Matrix im Dunkeln
In der Jugendfreizeitstätte Matrix in Königsbrunn ist das Stück "Komödie im Dunkeln" zu sehen - ein witziges Verwirrstück, das bei der Premiere gut ankam.
Die Matrix als Dunkelkammer: In der Jugendfreizeitstätte findet das von Peter Shaffers bereits 1965 verfasste Stück "Komödie im Dunkeln" einen idealen Aufführungsort. Nun war die Premiere - mit einem kleinen Purzelbaum zurück in die Geschichte. In Zeiten, zu denen der elektrische Strom da und dort noch nicht ganz so zuverlässig wie heute verfügbar war, konnte es unerwartet schnell dunkel werden. Autor Shaffer machte aus der (gelegentlichen) Not eine Tugend und strickte daraus ein lustiges Verwirrstück. Mit einem besonderen Clou, einer Umkehr der realen Verhältnisse. Immer, wenn sich die Bühne in Halbdunkel hüllt, sehen die Schauspieler. Und umgekehrt: Wenn alles hell erstrahlt, haben die Darsteller keinen Schimmer, was um sie herum passiert. Sie können sich dann nur mit ihrem Gehör- und Tastsinn orientieren. Dazu gibt es passende, manchmal etwas scheinheilige Dialoge: „Oh mein Gott, das muss Alkohol sein!“ - „Oh mein Gott, wie widerlich!“ Hin und wieder leuchtet ein Streichholz oder eine Taschenlampe auf, dann spielen alle „ganz normal“. Für einige Rollen gibt es in Königsbrunn eine doppelte oder gar dreifache Besetzung.
Zum Inhalt des Stücks: Als brotloser Künstler glaubt Bildhauer Brindsley Miller (Valentin Mößner/Kenny Schuler), mit seiner aktuellen Freundin Carol (Elisabeth Caika/Tanja Becker/Nina Tuchscherer) einen guten Fang gemacht zu haben. Sein künftiger Schwiegervater Colonel Melkett (Ammon Abt/Oliver Meinecke) hat sich für den Abend zu einem Besuch angekündigt. Außerdem will der steinreiche Mäzen George Godunow (Thomas Berchtold) die Werke des aufstrebenden neuen Sterns am Kunsthimmel begutachten. Für Miller also eine zweifache Chance, aus seiner verhassten finanziellen Misere auszusteigen. Um genügend Eindruck zu schinden, bugsieren er und seine Freundin kurzerhand die edlen Möbel des übers Wochenende verreisten Nachbarn Harold Gorringe (Patrick Horn/Remo Schweiger) in die eigenen vier Wände. Da macht ein Kurzschluss alle eitlen Pläne zunichte – mit einem Schlag ist es stockdunkel. Hintereinander stolpern nun mehr oder weniger erwünschte Gäste in die Londoner Wohnung. Darunter Millers Ex-Freundin Clea (Nina Tuchscherer/ Annika Diehl), die sehr dem Alkohol ergebene Anwohnerin Miss Furnival (extragut bei der Premiere: Lucia Matischok/Joelle Frisch) sowie Monteur Schupanski (Romeo Fischer). Die Charaktere demonstrieren mit ihrem Verhalten, dass bei mangelnden Lichtverhältnissen schnell viel gutbürgerliches Verhalten – und irgendwann auch alle Hüllen – fallen.
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