Kommentar: Gratis Schüler-Deutschlandticket bedeutet Bildungsgerechtigkeit

Die Einführung des 49-Euro-Deutschlandtickets war ein erster Schritt, der nächste Schritt zur finanziellen Gerechtigkeit soll sogleich folgen – zumindest, wenn es nach der Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag geht. Die fordert ein kostenloses Deutschlandticket für alle bayerischen Schülerinnen und Schüler, unabhängig von Alter, besuchter Schule und Wohnort. Ließe sich die Staatsregierung darauf ein, wäre eine solche Einheitsregelung einen Meilenstein.

Zum einen ist da das Klima – wie immer, wenn es um den ÖPNV geht, dieser ist schließlich ein zentraler Bestandteil von klimafreundlichem Verkehr und für eine zukünftige Verkehrswende –, denn für das berühmte "Elterntaxi" gäbe es einen Grund weniger, zu existieren. Außerdem könnte die Bürokratie angesichts des bestehenden Tarifdschungels massiv abgebaut werden – und eine einheitliche Regelung würde für Bildungsgerechtigkeit sorgen.

Gratis Deutschlandticket für bayerische Schüler: kleines Übel, großer Nutzen

Die ist nämlich ein wichtiger Punkt: Die Wahl der Schule ist zwar frei, gleichzeitig gibt es aber gerade bei finanziell schwächer gestellten Familien häufig keine andere Möglichkeit, als die Schule zu wählen, bei der der Beförderungsaufwand am geringsten ist. Die von den Grünen errechneten Mehrkosten von "nur" 131 Millionen Euro zu den bisherigen 600 Millionen Euro wären in dieser Hinsicht ein kleines Übel bei großem Nutzen, das die Staatsregierung eingehen müsste.