Heute wäre Baumeister Elias Holl im Obi – und nicht im Augsburger Rathaus
Plus Die Stadt Augsburg feiert den 450. Geburtstag ihres großen Baumeisters Elias Holl mit einem Festakt und verweilt dabei nicht allein in der Vergangenheit.
Mit ihm hat es Augsburg gut, der Stadtbaumeister Elias Holl macht es ihr so viel einfacher als zum Beispiel Bertolt Brecht. "Elias Holl war weniger kommunistisch", sagt Bernd Roeck launig im Goldenen Saal des Rathauses. "Und Elias Holl war weniger kapitalistisch als die Fugger." Der Festredner des Abends, der Historiker Bernd Roeck, schöpft aus dem Vollen, als er der Gesellschaft im fast voll besetzten Saal den Jubilar näher- bringt: Elias Holl, am 28. Februar 1573 in Augsburg geboren.
Und Roeck gelang es kurzweilig, die Bögen von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurückzu- spannen, aus Worten Brücken zu errichten, zu den Lebensumständen damals, dem schrecklichen Dreißigjährigen Krieg, in der die Einwohnerzahl Augsburg von 45.000 auf 16.000 fiel, nie war der Verlust an Menschen in Augsburgs Geschichte prozentual größer. Holl, der evangelischen Glaubens war, bekam die Auswirkungen dieses Kriegs zu spüren. Nach dem Restitutionsedikt im Jahr 1629 verlor er seine Anstellung, weil er sich weigerte, katholisch zu werden. Hier überzeugt evangelisch, dort visionärer Renaissance-Architekt, Baumeister, Stadtplaner, Ingenieur, Kämmerer. Einer, der aufgeschlossen für alles Neue war. "Und deshalb wäre Elias Holl heute wahrscheinlich nicht hier im Rathaus, sondern bei Obi im Baumarkt", sagte Roeck. Der habe heute schließlich bis 20 Uhr offen. Applaus.
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