Prozess in Augsburg: Zwillinge gestehen Deals am Drei-Auen-Platz: "Habe krass Mist gebaut"

VonJan Kandzora

Eine Gruppierung soll in Oberhausen im großen Stil Drogen verkauft haben. Im zweiten Prozess im Komplex stehen zwei Brüder vor Gericht. Ihre Anwälte kündigen Widerstand an.

In den Abhörprotokollen der Polizei ist ständig von Brüdern die Rede. "Bruder", so sprechen sich die Jugendlichen und jungen Männer den Überwachungen zufolge gerne an, die von den Ermittlern einem Drogenring in Oberhausen zugerechnet werden. Manchmal auch "Bra", die Kurzform von Bratan, was auf Russisch Bruder bedeutet; ein Wort, das der Berliner Rapper "Capital Bra" bekannt gemacht hat. Jugendslang unter Kumpels. Doch die beiden 19-Jährigen, die sich inzwischen im zweiten Verfahren im Komplex vor dem Amtsgericht verantworten müssen, sind tatsächlich Brüder, Zwillinge sogar.

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Die beiden sollen, so die Vorwürfe der Anklage, in einer Gruppierung, die am Drei-Auen-Platz im Norden des Stadtteils agiert haben soll, tragende Säulen des Marihuana-Verkaufs gewesen sein. In der von Staatsanwältin Yvonne Möller vorgetragenen Anklage heißt es, die beiden seien seit Sommer vergangenen Jahres "die wesentlichen Verkäufer" am Drei-Auen-Platz gewesen, sie hätten "nahezu täglich" eine Vielzahl von Abnehmern bedient, mal einstellige Grammsummen der Droge verkauft, mal zweistellige, teils auch dreistellige. Ihr Trick, zumindest den Ermittlungen zufolge: Sie hatten ein spezielles Handy, über das der Verkauf abgewickelt worden sein soll und dessen Nummer für interessierte Käufer unter anderem an Stromkästen an dem Platz gestanden habe.

Augsburg Jan Kandzora