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Spotify & Co.
24.07.2021

Macht des Algorithmus: Wie Streamingdienste die Musik verändern

Von seinem Hit „Despacito“ hatte Luis Fonsi (links) zusammen mit dem Rapper Daddy Yankee auch eine für Spotify zurechtgestutzte Version eingespielt – mit Erfolg, wie sich herausstellte.
Foto: Lynne Sladky/AP, dpa

Wer gerne das Neueste hört, lädt es sich meist herunter. Das hat Auswirkungen: Wenn die Künstler Erfolg haben wollen, müssen sie wissen, wie der Algorithmus funktioniert.

Auf Musikplattformen wie Spotify haben Nutzerinnen und Nutzer Millionen von Liedern und Podcasts zur Verfügung. Darunter ist alles, was man sich vorstellen kann, und einiges mehr. Von der neuesten Helene-Fischer-Single über Gute-Nacht-Geschichten bis hin zum Geräusch einer Kaffeemaschine. Bei diesem Überangebot bleibt einiges auf der Strecke. Laut Angaben der Plattform wird fast jeder fünfte Titel nie gestreamt. Da will natürlich kein Urheber dazugehören, was dazu führt, dass Musikschaffende ihre ganze Kreativität ausspielen.

Was selbst einem beiläufigen Hörer auffällt, das ist, dass die meisten modernen Lieder ohne längere Intros auskommen. Grund dafür ist, dass ein Stream auf Spotify erst nach dreißig Sekunden zählt. Erst dann wirft er die 0,42 Cent ab, die Spotify pro Abspielen des Liedes bezahlt. Und für die meisten Musikschaffenden noch wichtiger: Wenn nach weniger als dreißig Sekunden weggeschaltet wird, zählt das Lied als übersprungen. Der Spotify-Algorithmus wertet das Überspringen eines Liedes zudem als schlechtes Userfeedback und spült das Lied seltener an die Spitze der Empfehlungen oder nimmt es seltener in Playlists auf. Nutzerinnen und Nutzer verbringen durchschnittlich übrigens nur 20 Sekunden bei einem Lied.

"Despacito" ist ein Paradebeispiel, wie der Popmusik-Algorithmus funktioniert

Udo Dahmen ist Schlagzeuger und künstlerischer Leiter der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim und hat die Veränderung auch beobachtet. „Man muss immer schneller zur Sache kommen“, empfiehlt er. Er sei in den 1990er Jahren mit der Faustregel ausgekommen, dass der Refrain nach einer Minute einsetzen müsse. Jetzt müsse die Baseline spätestens nach 20 Sekunden kommen. „Sonst sind Hörerinnen und Hörer längst ausgestiegen“, warnt er. Von dem Pop-Liedchen „Despacito“ von Luis Fonsi, das 2016 innerhalb von wenigen Tagen auf 2,7 Millionen Streams kam, wurde sogar eine eigene Version nur für Spotify ausgespielt. Während der Gesang bei „Despacito“ überall anders erst nach 30 Sekunden einsetzt, tut er das auf Spotify bereits nach zehn. Eine Studie der Ohio State University hat herausgefunden, dass das durchschnittliche Intro eines Liedes, also die Zeit, bis man jemanden singen hört, zwischen 1987 und 2015 von zwanzig auf fünf Sekunden geschrumpft ist.

Dadurch verändert sich auch die Struktur von Musik, die erfolgreich sein will. Es sei eine Vereinfachung und eine Uniformierung von Songstrukturen zu beobachten, sagt Udo Dahmen. „Alle versuchen, sich auf die gleiche Art und Weise abzuheben, was eine Uniformierung im Mainstream zur Folge hat.“

Durch Streamingdienste wie Spotify ändert sich nicht nur für die Konsumenten der Umgang mit Musik.
Foto: dpa

Generell beobachtet Dahmen eine Art Globalisierung der Popmusik: „Kurz vor der Pandemie war ich in Namibia und im Senegal unterwegs und habe dort im Grunde die gleiche Musik gehört, wie hier“, berichtet der Pop-Experte.

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Auch die Lieder selbst werden immer kürzer. Streamingplattformen bezahlen jedes Mal, wenn ein Song abgespielt wird. Solange dies mindestens für die erwähnten dreißig Sekunden geschieht, spielt es keine Rolle, wie lange danach zugehört wird. Das schafft einen Anreiz für möglichst kurze Songs. Je kürzer das Lied ist, desto seltener wird es übersprungen. Pop-Dozent Dahmen ist sich sicher, dass dies nicht der einzige Grund ist: „Die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums wird durch das Internet immer kürzer.“ Laut dem amerikanischen Technikportal NMF ist die durchschnittliche Nummer 1 Single in den amerikanischen Charts immer kürzer geworden. Während sie Ende der 80er Jahre rund fünf Minuten lang war, liegt sie mittlerweile bei drei Minuten und dreißig Sekunden. Die sogenannten „Soundcloudrapper“, die auf Streamingplattformen wie Soundcloud oder eben Spotify bekannt geworden sind, haben Lieder, die meist nur um die zwei Minuten lang sind.

Algorithmus kann Musikerinnen und Musiker in ihrer Kreativität einschränken

Auch das Album könnte der Vergangenheit angehören. „Spotify und andere Plattformen zerlegen die Tracks sowieso“, sagt Udo Dahmen. Während früher mit einem Album im Sinn gearbeitet worden sei, werde nun ein Album gebastelt, wenn man genug Tracks beisammen habe. Erwartungen des Publikums sollte das Lied auf jeden Fall erfüllen. Wer eine Ballade erwartet und Tanzmusik bekommt, springt gerne zum nächsten Lied. „Das kann dazu führen, dass Musiker in der Logik ihres ersten erfolgreichen Songs gefangen sind“, erklärt der Leiter der baden-württembergischen Popakademie.

Doch die Verlagerung auf Spotify hat auch positive Folgen. Auch die Kultivierung von Fanbeziehungen lohnt sich. Spotify wertet für seine Empfehlungen auch aus, wann und wie Lieder auf Social Media gepostet werden. Je mehr Hörerinnen und Hörer über das Lied reden, desto genauer kann der Algorithmus das Lied ausspielen. Udo Dahmen empfiehlt daher:„Es lohnt sich, eine enge Beziehung zur Fancommunity aufzubauen.“

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