Sex-Clips mit Bürgermeister erschüttern ungarische Audi-Stadt
Ein Sex-Skandal erschüttert die Stadt Györ. Von Bürgermeister Borkai sind pikante Aufnahmen aufgetaucht. Die Bürgermeisterwahl findet am Sonntag statt.
Wenige Tage vor den Kommunalwahl am kommenden Sonntag wird die westungarische Stadt Györ durch einen Sex-Skandal rund um ihren Bürgermeister Zsolt Borkai erschüttert. Ein unbekannter Blogger verbreitet seit mehreren Tagen Video-Clips, die Borkai bei einer ausgelassenen Sex-Party auf einer Luxusjacht in der Adria zeigen. Unter anderen ist der Stadtobere beim Geschlechtsverkehr mit einer jungen Frau zu sehen.
Bürgermeister Borkai gibt zu, dass er in den Videos zu sehen ist
Borkai (54), ein Gefolgsmann des rechts-nationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban, gab inzwischen zu, dass er auf den Clips zu sehen ist. "Ich habe gefehlt, und ich habe es bereut", sagte der verheiratete Politiker in einer kurzen Video-Erklärung, die er zu Wochenbeginn veröffentlichte. Der ehemalige Olympiasieger im Turnen ist seit 2006 Bürgermeister von Györ. Er gehört der Orban-Partei Fidesz an und stellt sich am Sonntag mit an sich guten Aussichten zur Wiederwahl.
Blogger behauptet, dem inneren Kreis Borkais angehört zu haben
Der Blogger nennt sich "Advokat des Teufels". Er behauptet, bis vor kurzem selbst dem inneren Kreis Borkais angehört zu haben. Dieser und einige Geschäftsfreunden sollen sich im Mai vorigen Jahres auf der im kroatischen Dubrovnik gemieteten Jacht mit Prostituierten vergnügt haben. Dem Freundeskreis wirft er schwere Korruption vor. Insbesondere soll er sich an der Grundstücksspekulation vor dem Ausbau des Audi-Werks in Györ bereichert haben. Auch sonst soll der Bürgermeister das Amt zum eigenen Vorteil missbraucht haben.
"Borkai stiehlt der Stadt in einem Jahr ungefähr eine Milliarde Forint (3 Millionen Euro) und schafft das Geld ins Ausland", schrieb der Unbekannte in seinem letzten Blog-Eintrag in der Nacht zum Mittwoch. Beweise für diese Behauptungen legte er bisher nicht vor.
Audi baut in Györ seit 1993 Autos zusammen und produziert Motoren. 2013 wurde das Werk um eine neue Produktionsstätte erweitert. Derzeit sind dort 12.000 Mitarbeiter beschäftigt. (dpa)
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Ein Nebenaspekt - da mich die Schmuddelei nicht interessiert.
"ungarische Audi-Stadt" - haben Sie über den Begriff mal nachgedacht?
Glauben Sie, dass die Reduktion auf ein Automobilwerk der Stadt, seiner Geschichte und seiner Menschen gerecht wird?