600 Betriebe in der Region könnten von US-Strafzöllen betroffen sein
Mit 25 Prozent Strafzoll will die amerikanische Regierung europäische Produkte belegen. Für Unternehmen aus der Region kommt das zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Wenn ab dem 18. Oktober die Strafzölle für Importe aus der Europäischen Union in die USA in Kraft treten wird, werden dies auch Unternehmen in Schwaben zu spüren bekommen. „Die Zölle kommen wirklich zu einer Unzeit, das muss man so sagen“, sagt Axel Sir, Leiter des Bereichs Zoll an der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK), unserer Redaktion. „Bei uns gibt es etwa 600 Betriebe aus allen Branchen, die mit den USA Handel betreiben und von den Sanktionen betroffen sein könnten.“
Auch Airbus Helicopters und Premium Aerotec könnten betroffen sein
Derzeit sei die wirtschaftliche Situation für die Betriebe ohnehin unsicher, erklärt der IHK-Fachmann. „Ende Oktober steht der Brexit an, das beschäftigt natürlich die Unternehmer.“ Auch der Handelskrieg zwischen den USA und China nehme weiterhin Fahrt auf. „Und dann haben wir bei uns in Deutschland auch noch eine konjunkturelle Dämpfung.“ Die US-Strafzölle seien jetzt ein zusätzliches Signal, dass auf die ein oder andere schwäbische Firma Schwierigkeiten zukommen könnten.
Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, werden die Vereinigten Staaten 160 Produktgruppen mit einem Strafzoll von 25 Prozent belegen, darunter sind zum Beispiel Bücher, Pullover und viele Lebensmittel. Darüber hinaus will Präsident Donald Trump auch Flugzeuge und Flugzeugteile aus Deutschland, Frankreich und Spanien mit einer Strafabgabe von zehn Prozent versehen. In der Region könnte das vermutlich vor allem Unternehmen wie den Hubschrauber-Hersteller Airbus Helicopters aus Donauwörth oder den Flugzeugzulieferer Premium Aerotec aus Augsburg treffen.
Donald Trump: „Das ist ein großer Sieg für die Vereinigten Staaten.“
Beide stellen Teile für Airbus-Flugzeuge her, zum Beispiel Türen für Fracht- und Passagierflugzeuge. Besonders bitter: Bei Aerotec sind ohnehin bereits Arbeitsplätze gefährdet. Die auf Leichtbauelemente spezialisierte Firma erwägt den Abbau von 1100 der 3600 Stellen in Schwaben, weil die Auslastung schlechter wird, unter anderem wegen der auslaufenden Herstellung des großen Airbus A380. Dies kann zwar inzwischen durch einen Auftrag für Airbus abgefedert werden - doch ausgelastet ist das Werk nicht.
Präsident Donald Trump zeigte sich unterdessen zufrieden mit dieser Entscheidung. Er sagte: „Das ist ein großer Sieg für die Vereinigten Staaten.“ Auch die Welthandelsorganisation genehmigte die Strafzölle der US-amerikanischen Regierung.
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