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Ausstellung
21.08.2019

Der Eis-Bach in Kanada leuchtet anders als die Seine in Paris

Maurice Cullen: „Moret im Winter“ (1895), Öl auf Leinwand im Format 60 mal 92 Zentimeter.
Foto: Foto: Art Gallery of Ontario

Impressionismus für eine junge Nation: Die Kunsthalle München zeigt die Malerei Kanadas aus den Jahren 1880 bis 1930. Viele Künstler lernten ihr Handwerk in Frankreich

Man braucht schon etwas Geduld, bis es endlich schneit. Dann aber liegt der Schnee gleich so hoch, dass die Bäume fast bis zu den Wipfeln darin versinken. So stellt man sich Kanada vor – und Maurice Cullen trifft dieses Schlüsselmotiv mitsamt Baumfäll-Szene bis in jedes frostige Detail.

1896 hat Cullen dieses Bild gemalt, da war er gerade wieder nach Montréal zurückgekehrt, um das schwüle Flirren der Pariser Parkalleen gegen die kühle Frische seiner Heimat einzutauschen. Mit seinem Künstlerfreund James Wilson Morrice brach er damals in die Natur nördlich von Québec auf. Die beiden wollten das, was sie im alten französischen Zentrum der Kunst studiert und überzeugend umgesetzt hatten, auf die ihnen vertrauten Landschaften übertragen. Und nun fröstelt man förmlich, so eisig glitzert die Wintersonne auf den schneebedeckten Hügeln und Feldern, die jetzt in der Kunsthalle München die letzten Räume dominieren.

„Kanada und der Impressionismus“ stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung, die nicht nur von einem besonderen Transfer erzählt, den es bekanntlich auch zwischen Frankreich und den europäischen Nachbarn gab. Die Schau aus kanadischen Museen und Privatsammlungen – organisiert von der National Gallery Ottawa, wo sie nach weiteren Stationen in Lausanne und Montpellier 2021 endet – führt auch die weitverzweigten und zum Teil ganz erstaunlichen Spezialitäten dieser Künstler zwischen 1880 und 1930 vor Augen. Eis-Bäche leuchten eben doch anders als das Wasser der Seine oder der Lagune von Venedig. Und die Lokomotive, mit der Clarence Gagnon um 1913 die Welt der Technik in die Bergregion von Charlevoix bei Québec einbrechen lässt, ist meilenweit entfernt von Claude Monets Zug, der 1877 in den Pariser Bahnhof Saint-Lazare dampft.

Doch es geht keineswegs nur um ein Vergleichen und Gegeneinanderstellen. Neben der Gelegenheit, eine hierzulande ziemlich unbekannte Malerei kennenzulernen, ist vor allem das Ringen der kanadischen Künstler interessant: zunächst um technisches Können und angesagte Stile. Das manifestiert sich in städtischen Szenen, in Land- und Strandpartien, die man oft genug mit den Werken der französischen Kollegen verwechseln könnte. Im nächsten Schritt bemüht man sich freilich um Abgrenzung und das Entwickeln mehr oder weniger landestypischer Sujets. Dafür war der Impressionismus im Grunde völlig ungeeignet, aber man vergisst gerne, dass der Bundesstaat Kanada 1867 aus britischen und ehemals französischen Kolonien entstand und sich die junge Nation nach Identifikation sehnte.

Gelernt wurde in Frankreich, gemalt wurde in Kanada

Akademien gab es nicht – wer sich zum Künstler ausbilden lassen wollte, musste schon nach Europa und am besten gleich nach Paris an die École des Beaux-Arts gehen, an der Salon-Stars der Zeit wie William Bouguereau und Jean-Léon Gérôme unterrichteten. Oder an die privaten Akademien Julian und Colarossi, die fortschrittlicher waren und schon früh Frauen zum Studium zuließen.

Tatsächlich fallen die vielen Malerinnen auf, die sich zwischen ihren Kollegen ganz nonchalant behaupten. Laura Muntz zum Beispiel hatte einigen Erfolg mit ihren Kinderbildern, die im Spätwerk zwar ins Süßliche abdriften, aber zunächst in einem aufstrebenden jungen Land für Lebensfreude und Aufbruch standen. Mehr Eindruck macht heute das Werk der gehörlosen Helen McNicoll, die ihr Personal mit kraftvollem Pinselstrich durch lichtdurchflutete Atmosphären flanieren lässt und zwischendurch an die schwungvolle Eleganz eines Joaquín Sorolla erinnert.

Und dann ist da noch die umwerfende Emily Carr, die viel herumkam und sich in San Francisco, London und Paris Inspirationen holte. Auf originelle Weise mischt sie den späten Impressionismus mit herrlich farbknalligem Fauvismus auf. Das zeigt vor allem ihr „Herbst in Frankreich“ aus dem Jahr 1911.

Carr ist übrigens eine der wenigen und in der Ausstellung die einzige Künstlerin, die sich mit der indigenen Kultur Kanadas auseinandersetzt. Die Dorfansicht „Gitwangak“ (1912) wird von Totempfählen bestimmt, die sich weit in den pointillistisch durchgetupften Opal-Himmel stemmen – als wollten sie der für sie unheilvollen „Second Nation“ entschweben. Carr hat zeitweise bei den Indianern gelebt, auch um deren Lebensweise zu dokumentieren. Und sie wurde 1927 in die „Group of Seven“ aufgenommen, einen einflussreichen Zirkel kanadischer Landschaftsmaler, die den Abschluss dieser wohltuend unaufgeregten Schau bilden. Einer Schau, die ganz französisch mit den Pariser Boulevards beginnt und im Schnee endet. So wie es sich für Kanada gehört.

Ausstellung „In einem neuen Licht. Kanada und der Impressionismus“ bis 17. November in der Kunsthalle München, Theatinerstr. 8. Täglich von 10 bis 20 Uhr, Katalog: 29 Euro in der Ausstellung (Arnoldsche Verlagsgesellschaft)

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