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Eurofighter
26.06.2019

Kampfjets überm Kindergarten

Mitarbeiter der Flugsicherheit der Bundeswehr tragen in einem Müllsack ein Wrackteil eines Eurofighters weg, das auf der Spielwiese eines Kindergartens gelandet war. Erst jetzt begreifen viele Menschen, wie knapp sie beim Absturz der Kampfjets an einer größeren Katastrophe vorbeigeschrammt sind.
Foto: Christophe Gateau, dpa

Die Kollision zweier Flieger über der Ferienregion Mecklenburgische Seenplatte löst heftige Debatten aus. Dabei ist eine Frage noch gar nicht geklärt: Was war die Ursache für das Unglück?

Oberstleutnant, Fluglehrer, mehr als 3700 Flugstunden: Bei dem Zusammenstoß zweier Kampflugzeuge über Mecklenburg-Vorpommern hat es einen der erfahrensten Eurofighter-Piloten der Bundeswehr getroffen. Er konnte nach dem Absturz lebend und nur mit ein paar Kratzern aus der Krone eines Baums gerettet werden. Tödlich verletzt worden sei ein zweiter Offizier, 27 Jahre alt und ausgebildeter Kampfpilot, teilte die Luftwaffe mit. Die Ermittlungen unter Führung der Generals Flugsicherheit laufen „auf Hochtouren“. Auf Spekulationen über den Unfallhergang wollten sich Fachleute des Militärs nicht einlassen. Ein Pilotenfehler gilt manchem als wahrscheinlich, aber das Ergebnis der Untersuchungen müsse abgewartet werden.

Schon werden politisch Rufe laut, Luftkampfübungen über besiedelten Gebieten in Deutschland einzustellen. Für die Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung sei es aber nötig, über dem eigenen Land zu fliegen, sagt der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz. „Wir fliegen viele unserer Flüge über See, aber wir müssen auch einen gewissen Anteil über Land fliegen.“ Auch Flüge im Simulator seien ausgeweitet worden, könnten aber die Zeit in der Luft nicht ersetzen. „Es ist noch mal was anderes, in dem Flugzeug zu sitzen. Die Geschwindigkeit ist anders zu spüren in einem Realflugzeug – das kann sich jeder vorstellen –, als es jetzt im Simulator ist.“ Gerhartz: „Das heißt, einen großen Anteil der Flugstunden werden wir immer noch auch außerhalb des Simulators erfliegen müssen.“

Die Luftwaffe verweist auch darauf, wie sicher der Eurofighter ist, mit dem es seit der Einführung 2004 keinen vergleichbaren Unfall gab. Mitte der 60er Jahre hatte eine hohe Absturzquote zu der „Starfighter-Krise“ geführt. Von 917 Starfightern stürzten bis zum Ende ihrer Dienstzeit bei der Bundeswehr im Oktober 1987 nach offiziellen Angaben 269 ab. Und mehr als 40 Tornados verunglückten – „jedes Jahr einer“, wie ein Pilot sagt.

An der Mecklenburgischen Seenplatte, einem beliebten Urlaubsgebiet, steckt vielen der Schreck noch in den Gliedern. Von einem „Schutzengel“ für die Menschen am Boden ist die Rede. Experten in Flecktarn suchen am Dienstag noch die Spielwiese eines Kindergartens ab, in weißem Vollschutz stehen andere Soldaten mit Atemmaske in einem Feld. Eine Drohne wird zur Absuche gestartet. In die Erleichterung, dass der Flugzeugabsturz in den Dörfern am Nordrand des Fleesensees keine zivilen Opfer forderte, mischen sich immer lauter auch Forderungen nach einer Umkehr bei den Flugübungen. „Wir wollen das Urlaubsland Nr. 1 sein. Da passen Tiefflüge in so einer Ferienregion nicht. Und auch viele Einwohner im Ort sind einfach genervt“, berichtet die Bürgermeisterin von Nossentiner Hütte, Birgit Kurth.

Am Rande ihres Dorfes war einer der beiden Eurofighter auf ein Feld gestürzt. Wrackteile fanden sich auch im Ort selbst, eines in unmittelbarer Nähe des Kindergartens. Ein Gemeindearbeiter entdeckte ein etwa 50 Zentimeter langes Bauteil zufällig beim Rasenmähen auf dem öffentlichen Spielplatz am Kindergarten. „Wir können von Glück reden, dass wir so davongekommen sind“, sagt die Leiterin des Kindergartens, in dem am Morgen etwa 20 Kinder spielen. Einige hätten den Absturz eines der beiden Kampfjets vom Fenster aus beobachtet.

Gut einen Kilometer entfernt bohrte sich das Wrack in ein Kornfeld, wo am Dienstag Angehörige der Bundeswehr streng abgeschirmt ihre Suche fortsetzten. Das abgelöste Bauteil ging etwa 40 Meter von der Kita entfernt zu Boden. „Bei uns sind alle Einwohner geschockt“, berichtet Kurth am Tag danach. Sie fordert die Politik zum Handeln auf und steht damit nicht allein. Auch die Bürgermeisterin des benachbarten Ortes Silz, Almuth Köhler (CDU), und Norbert Möller (SPD), Bürgermeister im Heilbad Waren an der Müritz, sprechen sich für einen Verzicht auf militärische Übungstiefflüge in Urlauberregionen aus. „Viele Touristen haben kein Verständnis dafür, dass ausgerechnet rings um die Müritz solche Tiefflüge geübt werden“, sagte Möller.

Der CDU-Politiker Henning Otte verteidigte hingegen solche Übungen. „Die Bundeswehr muss dort üben, wo sie im Bedarfsfall auch verteidigt“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion. Er äußerte Unverständnis über die Forderung, die Luftkampfübungen zu beenden.

Auch der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), hält die Debatte für Unsinn: „Für die Besatzungen das Gefährlichste wäre es, nicht zu üben“, sagte Bartels dem Berliner Tagesspiegel. Das Problem sei, von dem Unglück ganz unabhängig, dass es viel zu wenige Flugstunden gebe. (dpa)

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