Anschlag vereitelt
Mann wollte sich offenbar in Sevilla bei Osterprozession in die Luft sprengen
Die Polizei hat offenbar einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf die berühmten Osterprozessionen in Südspanien verhindern können. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums wurde der mutmaßliche Dschihadist in Zusammenarbeit mit den marokkanischen Sicherheitsbehörden festgenommen. Nach den bisher vorliegenden Informationen habe er in der südspanischen Stadt Sevilla, wo in der Karwoche täglich große Osterumzüge mit tausenden Zuschauern stattfinden, zuschlagen wollen, erklärte das Ministerium am Mittwochnachmittag.
Die Festnahme sei in Marokko erfolgt, erläuterte das Ministerium. Dort wollte sich der 23-Jährige anscheinend vor dem geplanten Selbstmordanschlag von seiner Familie verabschieden, berichteten spanische Medien ergänzend unter Berufung auf die Polizei. Der mutmaßliche Terrorist, dessen Name mit Zouhair B. angegeben wurde, habe bereits seit mehreren Jahren in Sevilla gelebt und dort an der Universität studiert. Er habe seit längerem unter Beobachtung der Polizei gestanden, weil er als Anhänger der Terrormiliz IS gelte. Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt.
Am Mittwoch wurde seine Wohnung in Sevilla durchsucht, erklärte das Ministerium. Dabei fand die Polizei offenbar Hinweise darauf, dass sich der Marokkaner in diesen Tagen während einer Prozession in Sevilla in die Luft sprengen wollte. Dazu habe er den Sprengstoff Triacetontriperoxid benutzen wollen, der auch unter dem Namen TATP bekannt ist, berichteten spanische Medien. Wegen seiner verheerenden Wirkung wird er von Extremisten auch als „Mutter des Satans“ bezeichnet. (ze)
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