Der nächste Nackenschlag
Der ERC Ingolstadt unterliegt Bremerhaven mit 2:4. Trainer Doug Shedden geht mit seinem Team hart ins Gericht.
Der ERC Ingolstadt schlittert immer tiefer in die Krise. Gestern Abend unterlagen sie den Fishtown Pinguins Bremerhaven zu Hause mit 2:4 (0:1, 1:2, 1:1). Nach ganz schwachen 30 Minuten lagen die Panther bereits mit 0:3 zurück.
Die einzige positive Nachricht des Abends gab es bereits eine Stunde vor dem ersten Bully. Quasi auf den letzten Drücker haben die Panther den auslaufenden Probevertrag mit Colton Jobke bis Saisonende verlängert. „Er hat die vorgesehene Rolle mehr als angenommen. Was dem Trainerteam sehr positiv aufgefallen ist: Egal wie viel Eiszeit er bekommt, er ist immer positiv auf der Bank und unterstützt seine Kollegen“, lobt Sportdirektor Larry Mitchell den „Teamplayer“.
ERC Ingolstadt: Vertrag mit Colton Jobke verlängert
Außerdem hält Mitchell nach der Vertragsauflösung mit Vili Sopanen „Augen und Ohren offen“, um den Kader zu verstärken. Überstürzen will er dabei nichts. „Ich glaube, es wäre fahrlässig, aus dem Bauch heraus zu entscheiden, welchen Spielertypen wir benötigen, wenn es nicht gut läuft. Wir werden dieses Wochenende beobachten und dann vielleicht in der nächsten Woche schon mehr wissen, was wir brauchen.“ Warum Sopanen nicht mit dem temporeichen System von Doug Shedden zurechtkam, hänge vor allem mit seinen Verletzungsproblemen in der Vorbereitung zusammen. „Wenn das Läuferische nicht unbedingt zu deinen Stärken zählt und man die Vorbereitung mehr oder weniger ganz verpasst, ist es schwer, das wieder aufzuholen.“
Um die Negativserie zu durchbrechen, stellte Shedden sowohl Sturmreihen als auch Verteidigerpaare um. Eine positive Wirkung erzeugte dies jedoch nicht. In einem zähen ersten Drittel brachten die Panther nur fünf Torschüsse zustande. Nur gegen die Versuche von Maury Edwards (16.) und Mike Collins musste sich Gäste-Goalie Jaroslav Hübl wirklich strecken. Sein Gegenüber Timo Pielmeier musste gegen die deutlich besser agierenden Gäste einmal hinter sich greifen. Nachdem er einen Schuss von Brock Hooton zu weit abprallen ließ, staubte Christopher Rumble zum 0:1 ab (17.).
Wie schon zuletzt verschliefen die Panther den Beginn des Mittelabschnitts und fingen sich den nächsten Gegentreffer. Der vom Schiedsrichterteam bemühte Videobeweis zeigte: Chad Nehring konnte vor dem Tor ungestört nachstochern und drückte den Puck über die Linie, bevor Pielmeier ihn sicher unter dem Schoner hatte (22.). Und es kam noch dicker. Im Powerplay staubte Nerhing erneut unbedrängt zum 0:3 ab (27.). „Profis kommen raus und spielen hart. Wir lagen jetzt wiederholt mit 0:3 zurück. Das ist einfach Mist“, schimpfte Shedden. Mit dem Mute der Verzweiflung wurden die Hausherren offensiv nun gefährlicher. Nach einer Doppelchance von Laurin Braun bugsierte Jobke den Puck per Bogenlampe über die Linie (33.).
ERC Ingolstadt: Shedden appelliert an Leistungsträger
Nur 39 Sekunden war das dritte Drittel alt, als Patrick Cannone die Scheibe im Powerplay zum Anschlusstreffer in den Winkel jagte. Trotz des Anschlusstreffers blieb ein Ingolstädter Sturmlauf aus. Es dauerte bis in die Schlussminute, als Pielmeier bereits für einen sechsten Feldspieler vom Eis war, als der ERC die größten Chancen auf den Ausgleich vergab. Brett Olson verfehlte aus spitzem Winkel die offene kurze Ecke und Jerry D’Amigo scheiterte an Hübl. Für die Entscheidung sorgte schließlich Maxime Fortunus mit dem Treffer ins verwaiste Panther-Tor (60.).
„Unsere Leistungsträger müssen endlich wieder unsere besten Spieler sein, sonst werden wir noch viele harte Spiele vor uns haben. Einige Jungs müssen aufwachen und dafür werde ich sorgen, denn jetzt wird es persönlich. Der Trainer ist der erste, der rausfliegt, weil du keine 20 Spieler austauschen kannst“, so der angefressene Doug Shedden.
ERC Ingolstadt Pielmeier – Edwards, Wagner; Koistinen, Friesen; Kohl, Sullivan; Jobke – Collins, Olson, D’Amigo; Greilinger, Taticek, Elsner; Kelleher, Cannone, Garbutt; Ramoser, Braun, Schütz. Tore 0:1 Rumble (17.), 0:2 Nehring (22.), 0:3 Nehring (27.), 1:3 Jobke (33.), 2:3 Cannone (41./PP), 2:4 Fortunus (60./EN). Zuschauer 3112.
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