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Oberallgäu
06.08.2018

Zwei Kälber gerissen: Die Sorge vor dem Wolf wächst

Im Allgäu geht die Angst vor dem Wolf um.
2 Bilder
Im Allgäu geht die Angst vor dem Wolf um.
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild

Im Oberallgäu wurden Kälber gerissen und ausgeweidet. Bauern und Behörden machen den Wolf dafür verantwortlich. Der Abschuss ist für sie die einzige Lösung.

Die Bauern im Oberallgäuer Wertach sind in heller Aufregung: In kurzer Zeit, zuletzt in der Nacht zum vergangenen Samstag, wurden im Gemeindegebiet zwei Kälber gerissen und ausgeweidet. Die Landwirte, die sich am Sonntag am Fundort eines der Kadaver versammelt haben, sind überzeugt: „Der Wolf ist da!“

War es ein Wolf? Das DNA-Gutachten steht aus

Auch Landrat Anton Klotz ist zu 100 Prozent sicher, dass die beiden Kälber von einem oder mehreren Wölfen so zugerichtet wurden. „Es gibt keine andere Erklärung“, sagt er und fordert eine umgehende Reaktion der Staatsregierung. „Wir brauchen jetzt eine wirksame Lösung. Und da kommt nur der Abschuss in Frage.“

Sowohl Touristen als auch ein Hirte und ein Förster hätten den Wolf im Wertacher Gemeindegebiet gesichtet, berichtet Bauer Georg Eberle. Deutliche Hinweise gibt es laut Landrat auch aus Burgberg und Oberstaufen. Eine zweifelsfreie Bestätigung, dass sich eines oder mehrere Raubtiere im Oberallgäu herumtreiben, steht aber noch aus. Die Auswertung von DNA-Spuren an den Kadavern sollen in den nächsten Tagen Klarheit schaffen.

Am Samstagmorgen fanden Rita und Walter Cordella eines ihrer acht Kälber ausgeweidet im Gras. Die Jungrinder hatten die Nacht auf der Weide, die sich in Sichtweite zum Ort befindet, verbracht.

Landwirt: Der Wolf hat das Kalb von hinten gepackt

„Das ist furchtbar“, sagt Rita Cordella. Das Kalb sei qualvoll verendet, weil es wegen der umgehängten Kuhglocke nicht am Hals zu Tode gebissen wurde. Der Wolf habe es von hinten gepackt und „angefressen“, berichtet Landwirt Edmund Angerer, dessen Hof nahe der Fundstelle liegt. Dasselbe grausame Bild hatte sich am Donnerstag auch Margot Gebhart geboten. „Der Wolf gehört einfach nicht hierher“, sagt die erfahrene Bäuerin.

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Sie fordert mit einigen weiteren Landwirten den Abschuss des Wolfes. Es müsse eine Sondergenehmigung geben, findet Gebhart. Denn Wölfe stehen unter Schutz und dürfen regulär nicht gejagt werden. „Sonst drohen hohe Strafen“, sagt Alfred Enderle, Vorsitzender des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Schwaben.

Zweifel daran, dass die Kälber von einem Wolf getötet wurden, haben weder die Bauern noch Landrat Klotz. „Dazu sind die Spuren zu eindeutig. Meine Fachleute im Haus sagen ganz klar, dass es keine andere Möglichkeit gibt“, erläutert der Landrat. Die Tatsache, dass binnen weniger Tage zwei Kälber ausgeweidet wurden, könne sogar daraufhin deuten, dass sich momentan zwei Tiere im Oberallgäu aufhalten. „Sie stammen vermutlich aus Graubünden und sind auf Reviersuche“, sagt Klotz. Hinweise auf ein komplettes Rudel gebe es jedoch nicht. Laut Klotz hat sich das Allgäu zu einer Art „Wolfs-Hotspot“ entwickelt: Vergleichbare Fälle aus anderen Regionen Bayerns seien aktuell nicht bekannt.

Landrat Klotz: Der Wolf wäre Gift für den Tourismus

Man habe auch im Allgäu lange auf die Einschätzung von Experten vertraut, dass durchziehende Wölfe keine Gefahr darstellen, sagt Klotz. „Das stellt sich nun völlig anders dar.“ Der Landrat fordert nun von Umweltminister Marcel Huber noch vor der Landtagswahl eine Abschuss-Erlaubnis für gesichtete Tiere. Da punktuelle Freigaben für Jäger in einem Gebiet mit über 600 Alpen nicht praktikabel seien, müsse man den Abschuss für die gesamte Region erlauben. Zugleich pocht Klotz auf mehr Geld für Präventiv-Maßnahmen (etwa die Einzäunung von Schafherden) sowie mehr Fachleute für das Wolfs-Monitoring. Schließlich stehe für das Allgäu viel auf dem Spiel: „Es wäre Gift für den Tourismus, wenn wir zur Wolfsregion würden.“

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Ein konsequentes Vorgehen gegen das Raubtier fordert auch die Oberallgäuer Kreisbäuerin Monika Mayer. „Das wird so weitergehen, wenn der Wolf nicht schnellstens gefunden und getötet wird“, warnt sie. „Wir sind zu dicht besiedelt, als dass der Wolf hier einen Lebensraum finden könnte.“ Neben den Bauern hätten auch sämtliche Outdoor-Aktivitäten massiv unter einer Dauerpräsenz des Raubtieres zu leiden. Das Einzäunen von Herden sei in der Praxis nicht machbar, Prävention sei keine wirksame Lösung.

Treibt sich im Oberallgäu ein Wolf herum? Bei Wertach wurden innerhalb weniger Tage zwei tote Kälber gefunden. Die Landwirte sind sich einig: Das war mindestens ein Wolf.
Foto: Ralf Lienert

Viele Landwirte in Wertach lassen ihre Kälber nun aus Angst erst einmal im Stall. „Dabei müssten die Kälber jetzt unbedingt raus“, sagt Edmund Angerer. Sonst könnten sie im nächsten Jahr nicht auf die Alpe getrieben werden. „Sie müssen lernen auf der Weide zu fressen, sonst verhungern sie“, erläutert Cordella.

Sollte sich der Wolf ansiedeln, „ist die Alpwirtschaft tot“

Unter den derzeitigen Voraussetzungen sei eine Weidehaltung aber nicht möglich, weist Angerer auf einen Widerspruch hin: Einerseits seien Landwirte angehalten und als Biobauern sogar verpflichtet, ihre Tiere auf die Weide zu treiben. Andererseits werde das Tier geschützt, das eine Weidehaltung unmöglich mache.

Sollte sich der Wolf im Oberallgäu ansiedeln, „ist die Alpwirtschaft tot“, prophezeit Angerer. „Dann gibt es keine Wanderwege, keine Hütten und keinen Viehscheid mehr.“ Auch der Tourismus, der für viele Bauern ein zweites Standbein darstelle, gehe damit unter. Einige kleinere Landwirte sprächen bereits davon, ihren Betrieb aufzugeben, sollte der Wolf in der Region heimisch werden. Und dazu werde es kommen, wenn er jetzt nicht gejagt wird, sagt Angerer.

Eine Ansiedelung des Wolfs im Allgäu wird aber nicht nur kritisch gesehen. Für Tierschützer wäre das eine gute Nachricht. Kümmert sich doch ein eigenes Netzwerk um die Wiederansiedlung der großen Beutegreifer wie Luchs, Bär und Wolf. Beteiligt daran sind unter anderem das Landesamt für Umwelt, die Wildland-Stiftung Bayern und die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege. Dabei sollen Interessen aller Beteiligter berücksichtigt werden. Das sei möglich, sagen Biologen und Naturschützer. Denn: Man könne Tierherden effektiv vor dem Wolf schützen.

Zuvor war bereits im Mai 2014 südlich von Oberstdorf ein Wolf gesichtet worden. Vermutlich handelt es sich um dasselbe Tier.
7 Bilder
Der Wolf kehrt nach Bayern zurück
Foto: Landratsamt Oberallgäu
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Die Diskussion ist geschlossen.

06.08.2018

Nicht sehr einfallsreich, auf die Rückkehr des Wolfs in seine Heimat zu reagieren, indem seine Erschießung gefordert wird. Der Landkreis Oberallgäu ist mit einer Bevölkerungsdichte von 101 Menschen je km² dünner besiedelt, als manch andere Wolfsgebiete in Deutschland und da funktioniert das Zusammenleben mit den Wölfen auch. Waren die gerissenen Kälber eigentlich nicht bei den erwachsenen Rindern? Ich denke, dass sie ihre Jungen verteidigen würden, wenn ein Wolf oder Hund kommt.