Das Zugpferd
Neuling Timo Glock sorgt für Aufmerksamkeit. Der Ex-Formel-1-Pilot will aber auch vorne mitfahren
Hockenheim Im Aufmerksamkeitsrennen liegt Timo Glock schon vorne. Wie die meisten ehemaligen Formel-1-Fahrer im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM). Beim Marussia-Team seien bei den letzten seiner 91 Grand Prix noch zwei oder drei Medienleute zu den Terminen gekommen. „Jetzt sind es wieder deutlich mehr, das freut mich.“ Sportlich will der 31-Jährige in seinem BMW M3 in der DTM aber vieles besser machen, als Ralf Schumacher & Co. Die Konkurrenz traut es ihm ausnahmslos zu. „Es ist anders als bei David (Coulthard) oder Ralf, die zum Ende ihrer F1-Karriere in die DTM eingestiegen sind“, sagte etwa Mercedes-Topfahrer Gary Paffett vor dem Saisonauftakt in Hockenheim am Sonntag (13.30 Uhr/ARD). Siegfähig sei Glock zwar wohl noch nicht. Aber: „Timo ist nach wie vor ein junger Fahrer und zugleich auf dem Höhepunkt seiner Karriere.“
Im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger: Lässt man Bernd Schneider außen vor, liest sich die sportliche Bilanz der letzten fünf ehemaligen Formel-1-Fahrer in der DTM katastrophal. David Coulthard, Ralf Schumacher, Mika Häkkinnen, Heinz-Harald Frentzen und Jean Alesi kommen gemeinsam auf 205 Starts in der Tourenwagen-Serie. Herausgekommen sind dabei nur sieben Siege.
Allzu große Hoffnungen möchte Glock vor dem ersten von zehn Saisonläufen aber vermeiden. „Ich habe da keinen Druck und mache mir keinen Druck. Motiviert bin ich trotzdem.“ Auch wenn die Resultate auf der Strecke noch ein bisschen auf sich warten lassen mögen, abseits davon hat Glock die Rolle als PR-Zugpferd der DTM von Schumacher und Coulthard ohne Zeitverlust übernommen.
Als Marketing-Maßnahme sieht sich Glock aber nicht. „Ich freu mich natürlich, wenn ich da im Fokus stehe am Anfang. Aber im Endeffekt müssen wir uns alle aufs Sportliche konzentrieren.“ (dpa)
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